Archiv für den Monat: Dezember 2024

Planetenreigen

Derzeit sind – so das Wetter mitspielt – die vier großen Planeten in der ersten Nachthälfte zu sehen: Venus als strahlender Abendstern, Saturn noch eine Zeitlang zu Beginn der Nacht im Südwesten, Jupiter hell leuchtend im Südosten kurz nach seiner Opposition und Mars im ebenfalls auffälligen rötlichen Glanz kurz vor seinem Gegenschein im Osten. Grund genug, die frisch erworbenen Fertigkeiten in der Planetenfotografie zu erproben. Hier die vier Planeten maßstabsgetreu:

Nun ja, die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Jupiter erscheint doch deutlich weniger aufgelöst als noch vor vier Wochen. Immerhin ziert der Schatten des inneren Mondes Io sein Antlitz (und bei genauerem Hinsehen rechts neben dem Schatten auch Io selbst). Saturn wirkt hingegen etwas schärfer. Ob die Gründe dafür in der Optik (Justierung, Fokussierung), in der Bildbearbeitung (Stacking, Schärfen) oder in den äußeren Umständen (Seeing) liegen – keine Ahnung. Im Moment tippe ich auf Letzteres.

Jupiter & Co.

Planetenfotografie war bisher für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Da meine SW-Guiding-Cam (ASI ZWO 120 Mini) auch als „Planetenkamera“ firmiert, bin ich es nun endlich angegangen, diese Siegel aufzubrechen. Dank zahlreicher hervorragender Hilfestellungen auf Youtube war das gar nicht so schwierig. Die heiligen Hallen des Lucky Imagings, des Stackings und des Wavelet-Schärfens öffneten sich mit den magischen Schlüsseln FireCapture, PIPP, AutoStakkert und RegiStax problemlos. Und so war der Weg frei zu Planetenfotos, die mich als lausigen Anfänger auf diesem Gebiet doch sehr verblüfft haben.

Am 30. November trat Jupitermond Europa gegen Abend aus einer Bedeckung durch seinen Mutterplaneten hervor. Das animerte Bild zeigt in drei Aufnahmen innerhalb von 15 Minuten die hohe Dynamik des Jupitersystems samt Eigenrotation.

Inspiriert durch den Erfolg, habe ich mich dann auch noch an Mars und Saturn versucht:

Die Polkappe sowie zahlreiche Oberflächenstrukturen sind auf dem nur 11 Bogensekunden großen und zu 92% beleuchteten Marsscheibchen erkennbar.

Die Ringe des Saturn sind nur mehr zu 5 Grad geöffnet. Für die Cassini-Teilung sowie Oberflächendetails hat es nicht gereicht.