Archiv für den Monat: August 2025

Andromedanebel mit neuer Montierung

Im Mai ergab sich die Gelegenheit, meine EQ5 an einen Sternfreund abzugeben, was den Ausschlag für die Realisierung der Überlegungen eines Montierungs-Upgrades gab. So stand wenige Wochen darauf eine HEQ5 im Wohnzimmer, von Mastro-Tec getunt mit Zahnriemenantrieb – gute 5 kg schwerer als ihr Vorgänger. Dann war aber erstmal Sommer, und ein Live-Test musste warten.

Nun war es soweit. Die Verbindung mit Steuerungssoftware & Co. funktionierte problemlos. Der Stabilitätsgewinn der Montierung ist schon enorm, und das Guiding liefert auf Anhieb eine Genauigkeit von etwas unter einer Bogensekunde – die früher immer wieder auftretenden Probleme gehören nun hoffentlich der Vergangenheit an. Pünktlich traf auch noch ein neuer Komakorrektor (der MPCC Mark III von Baader) ein, so dass ein erster fotografischer Versuch mit der runderneuerten Ausrüstung gestartet werden konnte.

Dieser beginnt mit einer unliebsamen Überraschung: Während das Bild der Hauptkamera bis in die Ecken passabel scharf aussieht, erscheinen die Sterne mit der Guiding-Kamera (die in der ASI ZWO 2600 Duo off-axis integriert ist) länglich, fast schon zigarrenförmig. Ungeachtet dieses kurzfristig nicht behebbaren Umstands wage ich eine Aufnahme. Das erste Licht, das durch den Komakorrektor auf den Kamerachip fällt, stammt vom Andromedanebel. PHD2 kommt mit den „Zigarrensternen“ leidlich klar, so dass nach 106 Minuten Photonensammeln ein Ergebnis da ist:

Warum 106 Minuten? Nun ja, eigentlich sollten es 120 werden, aber als ich nach zwei Stunden zum Instrumentarium zurückkomme, muss ich mit Schrecken feststellen, dass der Steuerungs-Laptop sich schon wieder ungefragt in den Ruhemodus begeben hat. Zum Glück konnten vorher 53 zweiminütige Aufnahmen fertiggestellt werden.

Zudem bleibt das Mysterium der Zigarrensterne. Sollte das Setup mit der integrierten Guiding-Kamera doch ungeeignet für meinen Newton sein? Ein genauerer Blick auf das Foto zeigt in den Ecken auch einige Verzerrungen – und zwar asymmetrisch. Ein Problem mit Verkippung? Nicht exakt abgestimmter Arbeitsabstand des Komakorrektors? Mangelnde Justage des Newton-Systems? Es bleibt herauszufinden…