Die Kassiopeia steht derzeit abends im Zenit und damit im schmalen Sichtfenster des heimischen Nordwestbalkons. Ein kurzer Blick in den Kosmos-Sternatlas und ein etwas längerer in die Uranometria ließen M 52 als lohnendes Objekt erscheinen, zumal in unmittelbarer Nachbarschaft der „Blasennebel“ NGC 7635 mit auf ein Foto passen sollte. Ergebnisse des Abends waren neben einem halbwegs passablen Foto weitere Einträge im Pannen-Almanach:
- Nach Einstellen des Objekts funktioniert das Guiding in RA nicht mehr – nach kurzer Zeit gehen bei PHD 2 die Warnblinker an. Ursache: Nach einem Meridian-Flip der Montierung laufen die Steuerungsimpulse in die falsche Richtung. Lösung: Neukalibrierung des Guiding – oder das Tool zum Meridian-Flip von PHD 2 verwenden.
- Drei von 60 geplanten einminütigen Bildern laufen problemlos. Dann überlasse ich das Programm sich selbst. Nach einer Stunde hat die Kamera genau ein weiteres Bild generiert, und das ist weiß. Ursache: Bei schwacher Batterie kommen offenbar die Verschlussbefehle der drahtlosen Fernsteuerung nicht an. Und 57 Minuten Siegener Stadthimmel sind eben weiß… Lösung: Batterien regelmäßig aufladen.
- Mit der Ersatzbatterie wird eine Aufnahmeserie hinterhergeschoben. Jetzt macht das Guiding in Dec Probleme – plötzliche Ausreißer um ein paar Bogensekunden, die mühsam korrigiert werden und ein Einzelbild unbrauchbar machen können. Ursache: unbekannt. Lösung: ???
Am Ende waren immerhin 19 Einzelbilder mit je 60 Sekunden Belichtung bei ISO 10.000 verwertbar:
Erfolgserlebnis des Abends: Endlich denke ich mal daran, unmittelbar im Anschluss an die Lights und Darks mit unveränderter Kameraposition am Teleskop auch ein paar Flats aufzunehmen. Wozu habe ich mir schließlich einen Flatfield-Generator zugelegt!
Update vom 09.11.2024
Letzten Sonntag habe ich das Motiv nochmal auf’s Korn genommen und dabei den Ausschnitt angepasst, so dass der recht helle, aber mir bis dato völlig unbekannte „Nördliche Lagunennebel“ NGC 7538 mit reinpasste. Die Guiding-Probleme sind nach wie vor ungelöst – an der Ausbalancierung der Dec-Achse lag es offenbar nicht. Insgesamt sind 83 Minuten Belichtungszeit bei ISO 12.800 zusammengekommen. Im Vergleich zu den 19 Minuten von letzter Woche ist das Ergebnis ein etwas günstigeres Signal-zu-Rauschen-Verhältnis, sonst aber gar nicht so viel besser.